Das Jugendhaus Dillenburg

zu Gast in Berlin

 

Über mich. 2

Über das Event 9

Das Spiel 13

Station 1 - Ehemaliger Luisenstädtischer Kanal | ehemaliger Mauerstreifen | heute Parkanlage Engeldamm / Bethaniendamm.. 14

Station 2 - Baumhaus an der Mauer 16

Station 3 - Schillingbrücke. 17

Station 4 - Young African Art Market YAAM... 18

Station 5 - East Side Gallery. 19

Station 6 - Oberbaumbrücke. 21

Station 7 - Schlesisches Tor 23

Station 7  - Görlitzer Park. 23

Station 8 - Oranienstraße. 26

Station 9 - Kottbusser Tor 27

Station 10 – Dresdener Straße. 27

Station 11 - Oranienplatz. 28

Station 12  - Mauerstreifen am Leuschnerdamm.. 30

Station 13 - Engelbecken. 31

 


 

Über mich

Hallo, ich bin Hagen! Ich bin aufgewachsen in Dillenburg-Niederscheld, wo ich die ersten 22 Jahre meines Lebens verbracht habe.

Vielleicht kennt ihr ja den Fahrradweg von Dillenburg nach Burg - dort im Dilltal, gegenüber des Verwaltungsgebäudes der ehemaligen Frank‘schen Eisenwerke, stand (und steht, meine Mutter hat es 2006 verkauft, und ist zu mir nach Berlin gezogen) unser Haus in der Alleestraße 1, Ecke Lützelbachstraße, wo das Lützelbachtal auf das Dilltal trifft. Wer schon einmal im Niederschelder Schwimmbad war, der oder die ist sicherlich an meinem Elternhaus vorbei gefahren.

Ich selber war als Kind fast jeden Tag im Niederschelder Schwimmbad; ich hatte einen „Ferienpass“, damit hatte ich die ganzen Sommerferien über freien Eintritt und bin vor dem Frühstück morgens immer erst mal eine Runde schwimmen gegangen im erfrischend kalten Niederschelder Weiher. Ganz früher wurde der tatsächlich aus dem dort fließenden Lützelbach gespeist, in meiner Kindheit aber schon aus Leitungswasser.

Außerdem gut gefallen an der Lage meines Elternhauses hat mir die Nähe zum Waldrand; wir haben als Kinder viel im Lützelbach gespielt und Staudämme gebaut. Ich hatte auch einen Hund und bin fast jeden Tag mit ihm durch die Wälder gestreift zwischen dem Dilltal, dem Neuhaus zwischen Burg und Uckersdorf und dem Tal Tempe. Noch heute kenne ich dort im Wald fast jeden Feldweg, was auch meine heutige Ehefrau erstaunt festgestellt hat, als sie dort 20 Jahre später mit mir einmal joggen war. 😊

Ich war in Niederscheld im Kindergarten und in der Grundschule und bin dann nach der vierten Klasse auf das Gymnasium in Dillenburg gekommen, die Wilhelm-von-Oranien-Schule, wo ich 1993 Abitur gemacht habe.

 

 

Nun hat Anna hat mich gebeten, etwas dazu zu erzählen, wie man als Dillenburger oder Niederschelder in einer großen Stadt wie Berlin landet…

In mir persönlich war immer eine große Sehnsucht nach der großen Stadt.

Meine Eltern waren geschieden, mein Vater lebte in Frankfurt, wo ich oft an den Wochenenden bei ihm war - und schon von klein auf hat mich die große Stadt mit den Hochhäusern, dem vielen Verkehr, den vielen Menschen, dem unglaublichen Gewusel am Frankfurter Hauptbahnhof beeindruckt, und mir war eigentlich schon in der Mittelstufe klar: Wenn ich mal groß bin, ziehe ich in eine größere Stadt!

Ich hatte mich damals für ein Studium der Rechtswissenschaft entschieden, für welches man sich zentral – bei der „ZVS“, ich weiß gar nicht ob es so etwas noch gibt, bewerben musste - und schon dort hatte ich mir auf dem Formular einen Studienplatz gewünscht in Berlin, in Dortmund, in Düsseldorf, in Frankfurt oder in Hamburg.

Allerdings musste ich damals nach dem Abitur noch meinen Wehrdienst leisten, beziehungsweise ich habe, so nannte man das, „den Kriegsdienst verweigert“ und musste dafür einen Ersatzdienst, den sogenannten „Zivildienst“, ableisten - das waren immerhin 15 Monate Arbeitsdienst im sozialen Bereich.

Ich hatte mich entschieden für eine Zivildienststelle im Uniklinikum Marburg, weil ich Marburg sehr schön fand, ähnlich wie Dillenburg, aber schon etwas größer...

Als ich dann aber dort meinen Zivildienst angetreten hatte, lernte ich erstmals, dass es vielleicht gar nicht so einfach ist seine Heimat und sein gewohntes Umfeld zu verlassen...

Ich musste dort jeden Tag (für mich als Abiturient sehr ungewohnt) früh aufstehen und acht Stunden in der Krankenpflege arbeiten, war am Abend fix und fertig und hundemüde, und kannte kaum jemanden in dieser Stadt - die Freunde von meiner Schule studierten entweder schon, aber dann nicht in Marburg, oder mussten ebenfalls Wehr oder Zivildienst in einem anderen Ort leisten.

Man hätte zwar abends nach Dillenburg fahren können (die gymnasiale Oberstufe der WvO, auch die ehemalige, traf sich damals jeden Abend im Pamukkale), aber ich hatte gar kein Auto - worauf ich auch stolz war, ich wollte endlich nicht mehr auf ein Auto angewiesen sein, das gehörte für mich ebenfalls zum Traum von der großen Stadt - so dass ich insgesamt während meines Zivildienstes in Marburg relativ einsam und ohne Sozialkontakte war. Für diese musste ich dann doch am Wochenende wieder zu meiner Mutter nach Niederscheld fahren und Freunde in Dillenburg treffen ...

Aus diesem Grunde hatte ich, bei der Bewerbung für meinen Studienplatz, tatsächlich als Erstwahl Gießen genannt und natürlich auch bekommen – dort studierte meine halbe Abiturklasse, dass ich also automatisch schon viele Freunde hätte und nicht so vereinsam würde.

So studierte ich zwei Jahre in Gießen, genoss durchaus die etwas größere Stadt mit ihren vielfältigen Ausgehmöglichkeiten für Student:innen, aber dennoch hat mich die Sehnsucht nach der großen Stadt nie ganz verlassen...

Ich hatte damals im Studium einen besten Freund, der von der „ZVS“ zum Studium nach Gießen geschickt worden war, obwohl er den Ort vorher noch nicht einmal kannte, und der es demzufolge kaum abwarten konnte, unsere Metropole Mittelhessens wieder zu verlassen, und der sich darum bewarb, nach dem Grundstudium (dann kann man, ich glaube auch heute noch, seinen Studienplatz relativ einfach wechseln) an die Universitäten in Berlin bewarb, wo auch schon sein Bruder lebt.

Das tat ich ihm gleich und bewarb mich, ohne länger nachzudenken, für das fünfte Semester an der Freien Universität Berlin, der Humboldt Universität Berlin und sicherheitshalber auch der Universität Potsdam, und wartete auf eine Zusage -  das war im Sommer 1996.

In diesem Sommer 1996 fand in Berlin zum siebten Mal die legendäre Loveparade statt. Hunderttausende Menschen tanzten mitten in der Stadt, hinter LKWs mit Boxentürmen herlaufend, zu elektronischer Musik, die wir damals Techno nannten.

Google-Link: https://www.google.com/search?q=loveparade+1996

Bericht der Tagesschau auf YouTube: https://www.youtube.com/watch?v=SgnpUoFkfMY

Dort fuhren wir in den Semesterferien hin, um mitzutanzen, und um uns Berlin anzusehen!

Wir waren untergebracht in der kleinen Altbauwohnung des Bruders meines Studienfreundes im ehemaligen Ostbezirk Friedrichshain, also gleich hier, wo ihr mit dem Zug angekommen seid.

Friedrichshain hatte einen ganz besonderen Charme: Es war ein nahezu original erhaltener Altbaumbestand aus der Kaiserzeit, der aber in der DDR furchtbar heruntergekommen war. Darüber hinaus waren so kurz nach der Wende die Eigentumsverhältnisse der allermeisten Grundstücke und Immobilien noch ungeklärt, so dass eigentlich überall die Häuser und Gewerbeimmobilien von irgendwelchen Leuten in Beschlag genommen wurden, die dann dort wohnten oder Kunst-Ateliers einrichten, Veranstaltungen organisierten oder einfach „illegale“, so haben wir immer gesagt, Clubs und Bars betrieben, wo man für wenig Geld mit lauter anderen jungen Leuten ausgehen konnte. Von diesem Spirit lebt Berlin heute noch, auch der berühmteste Club der Stadt, das Berghain (übrigens ein Wortspiel unseres Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg), begann als improvisierter Club in so einer Industriebrache.

Ich hatte mich ja schon vorher entschieden und für einen Studienplatz hier in Berlin beworben, obwohl ich noch nie in der Stadt gewesen war!

Dieser Sommer jedoch bestätigte mich, dass ich auf jeden Fall mein Studium hier fortsetzen möchte, denn ich hatte mich sofort in diese Stadt verliebt: in das Großstädtische, die Urbanität, in den abgeranzten Charme der Stadt, in die vielen Menschen aus der ganzen Welt, in das chaotische im Alltag in dieser Nachwendezeit – irgendwie hatte ich das Gefühl: hier gehöre ich hin.

So wie auch schon der österreichische Komponist Franz von Suppe im 19. Jahrhundert textete: „Du bist verrückt, mein Kind, du musst nach Berlin; denn da, wo die Verrückten sind, da gehörst du hin!“

Es war dann auch, als junger Student, ganz einfach hier Anschluss zu finden, und schon nach wenigen Wochen kannte ich unterschiedliche Gruppen von Leuten, mit denen ich etwas unternehmen konnte – und auch die entfernten Bekannten, die ich in Berlin hatte, waren alle begeistert, mir etwas von „ihrem“ Berlin zu zeigen und mich einfach mitzunehmen!

Bei Ausgehen lernte ich auch bald eine besonders charmante Frau kennen, mit der ich fortan Berlin und das Berliner Nachtleben entdecken ging - heute bin ich mit ihr verheiratet und habe drei Kinder mit ihr!

Ich lebe also hier seit 1996 und damit schon länger, als ich damals in Dillenburg gelebt habe, und ich kann mir nicht vorstellen, jemals woanders zu leben.

Es gibt sicherlich auch noch andere großartige Städte auf der Welt; ich hatte zum Beispiel einmal die Möglichkeit, mit meiner Firma nach London zu ziehen und dort zu leben; die Firma hätte sogar den Umzug bezahlt und eine Wohnung für mich und meine Familie gesucht etc. ...

Aber wir hatten damals unser erstes Kind bekommen, und in puncto Lebensqualität für eine Familie mit Kind kann wahrscheinlich keine der anderen tollen, großen Städte mit Berlin überhaupt mithalten - angefangen bei der guten Versorgung mit Kitas , den vielen anderen Angeboten für Familien mit Kindern, den Spielplätzen in jedem Block, den vielen, vielen anderen Familien mit Kindern im gleichen Alter, mit denen man etwas unternehmen kann, die Möglichkeit, jederzeit einfach mit der S-Bahn oder mit dem Regionalexpress raus zu fahren in den Wald oder an den See, und am Abend einfach wieder zurück - das bietet wahrscheinlich kaum eine Großstadt so schön wie Berlin, außer vielleicht Wien - noch viel schöner als Berlin, und die Lebensqualität ist aufgrund der sozialen Angebote und vor allem der niedrigen Mieten (denn das ist ein riesiges Problem inzwischen in Berlin!) sogar noch besser.

Wenn man das aber Wienern erzählt, so sagen Sie: Berlin ist aber viel cooler und internationaler... 😊

So viel erstmal zu mir, dem Kreuzberger mit Niederschelder Migrationshintergrund. Habt ihr Fragen?

 

Über das Event

 

Dann möchte ich euch jetzt gerne auf eine kleine Wanderung einladen durch meinen Heimatbezirk und Berliner Lieblingsbezirk Friedrichshain-Kreuzberg!

Der Bezirk wurde im Rahmen einer Bezirksreform in den Nullerjahren gebildet aus dem ehemaligen Ostbezirk Friedrichshain und dem ehemaligen Westbezirk Kreuzberg; diese beiden Bezirke werden durch die Spree getrennt , und nur eine einzige Brücke verbindet sie, die Oberbaumbrücke, über die wir später auch noch laufen werden - und deshalb zeigt auch unser Bezirkswappen diese Oberbaumbrücke.

Friedrichshain liegt recht zentral in Berlin; es grenzt im Westen an den östlichen Innenstadtbereich um den Alexanderplatz, das ehemalige Zentrum Ost-Berlins. Zur Orientierung: Den Alexanderplatz könnt ihr niemals verfehlen, denn das ist dort, wo der von überall sichtbare Berliner Fernsehturm steht.

Im Westen, und das kann man vom Fernsehturm sehr schön sehen, besteht Friedrichshain vor allem aus den im Sozialismus typischen Plattenbauten, im Osten dagegen aus den typischen „Gründerzeitbauten“ der Kaiserzeit, also den beliebten und attraktiven Berliner Altbauten mit großen Zimmern, hohen Decken und großen, alten Fenstern.

Kreuzberg dagegen gehörte zu West-Berlin und war während der Zeiten der Mauer eine Art Ende der Welt: Insbesondere der nach dem Postleitzahl-Bezirk „Südost 36 / kurz: SO 36“ genannte Teil Kreuzbergs war von drei Seiten von der Berliner Mauer umgeben, und das in einer Situation , wo die Westberliner nie ganz sicher waren, ob nicht doch die Sowjetunion noch die ganze Stadt Berlin erobern möchte.

Daher waren die Wohnung und Immobilien hier in Kreuzberg 36 nahezu nichts wert, was dazu führte, dass hier ausschließlich Leute einzogen, die wenig bis kein Geld ausgeben wollten – also Kreative, Künstler, Musiker, nahezu alle Studenten, die aus Westdeutschland nach Berlin gekommen waren, sowie die ersten „Gastarbeiter“...

In West-Berlin gab es zahlreiche Fabriken und Produktionsstätten, die mit Subventionen aus Westdeutschland am Leben gehalten wurden. Dazu gab es für alle Werktätigen die sogenannte Berlinzulage, mit der man hier also sehr bequem leben und arbeiten konnten. Dennoch gab es nicht genug Menschen, um all die Arbeitsplätze in den subventionierten Fabriken überhaupt zu besetzen, weshalb Arbeitskräfte in Portugal, in Italien und später ganz besonders in der Türkei angeworben wurden.

Insbesondere diese türkischen Arbeitskräfte siedelten sich im Schatten der Mauer in Kreuzberg an, so dass hier eine eines der ersten Migrantenviertel in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg überhaupt entstand, das später berühmte „Klein-Istanbul“, welches wir auch gleich bei unserem Spaziergang durchqueren werden – ihr werdet aber feststellen, dass schon heute, wenige Jahrzehnte später, von diesem Biotop gar nicht mehr so viel übrig ist, weil durch die inzwischen zentrale Lage Kreuzbergs in Berlin und den coolen, international bekannten Ruf des Bezirkes die sogenannte Gentrifizierung stattfindet - das heißt: die Leute mit viel Geld verdrängen die Leute mit weniger Geld.

Auch weitere Biotope gediehen prächtig in diesem Kreuzberg der Mauerzeit: insgesamt die Alternativkultur all der Leute, die nicht unbedingt einer typischen,  geregelten Arbeit nachgingen, sehr schön beschrieben in den Romanen von Sven Regner, dem Sänger der Band Element of Crime.

In den 80er Jahren entstand hier insbesondere auch die Hausbesetzer-Kultur, als Reaktion auf die Pläne des Berliner Senats, die schönen und beliebten, wenn auch extrem heruntergewirtschafteten Altbauten der Kaiserzeit komplett abzureißen und durch moderne Wohnblocks, miteinander verbunden durch Autobahnen, zu ersetzen.

Man begann damals, die Altbauten abzureißen, ohne jedoch Wohnraum für all die Menschen bieten zu können, die darin lebten, was natürlich zu Protesten führte, und zu einer besonderen Kultur, seine Häuser einfach selbst zu sanieren und gemütlich zu machen, anstatt sie abzureißen, nur weil sie alt sind.

Von dieser Zusammensetzung der Bevölkerung, der vielen Subkulturen und den damit verbundenen Biotopen profitiert Berlin und insbesondere der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg noch heute, und zieht damit junge Leute aus ganz Europa und der ganzen Welt an.

Ihr werdet merken, dass man in Berlin nicht unbedingt Deutsch sprechen muss! Die Europäische Einigung ist Realität, und es träumen junge Leute in Spanien, Italien oder Polen genauso von einem aufregenden Leben in Berlin wie junge Leute in den deutschen Kleinstädten und Provinzen, plus die große Gruppe anderer „Expats“, plus Touristen, plus Geflüchtete – man spricht und hört hier daher sehr viel Englisch! Kein einziges Geschäft in der Stadt könnte es sich erlauben, die Englischsprachigen auszuschließen, was es für die Englischsprachigen wiederum sehr einfach macht, hier zu leben.  

Wo wir gerade über die zugewanderte Berliner Bevölkerung sprechen: hier in Berlin übrigens ganz besonders verhasst sind die sogenannten „Ökoschwaben“, die ihr sauberes Kleinstadtleben mit Mülltrennung und Kehrwoche hierher bringen und dann die anderen Ausschimpfen, wenn sie sich nicht so daran halten... 😊Dazu muss man aber wissen, dass die Stadt Berlin zurückgeht auf das Schloss der Hohenzollern - die bereits im Mittelalter von der Schwäbischen Alb hierher kamen.

Jetzt gehen wir aber los!

Wir habe einen Weg vor uns von ca. 5,5 km - das schafft ein Berliner auf dem Weg zur letzten U-Bahn in einer Stunde, aber wir wir können uns natürlich mehr Zeit lassen. 😊

 

Das Spiel

 

Wir machen das als Gruppenspiel.

Gruppe 1 heißt „The Guest“, das sind die Betreuer.

Gruppe 2 heißt „The Knowing“ – das sind Leute mit einem internetfähigen Smartphone.

Gruppe 3 heißt „The Living“ – das sind die Leute OHNE internetfähiges Smartphone.

 

The Knowing, bitte ruft folgende Seite auf: kreuzbergblog.de

Wer kann die Seite aufrufen?

Wer kann die erste Station benennen?

Wer kann die erste Station bei Google Maps anzeigen?

Wer kann eine Route zu dieser Station berechnen und mir sagen, wie lange der Fußweg ist?

Ihr alle seid „The Navigators“.

Die Aufgabe eines Navigators ist es, die ganze Gruppe zur nächsten Station zu führen.

Dort verlest ihr die Informationen für The Living und für The Guest.

Anschließend bestimmt ihr eine neue Person als Navigator.

The Guest sind die Betreuer und ich. Unsere Aufgabe ist, die Zeit in Berlin zu genießen.

The Living sind alle Personen ohne Smartphone. Deren Aufgabe ist es ebenfalls, Berlin zu genießen, aber auch etwas über Berlin zu hören oder zu lernen – das müssen „The Knowing“ ihnen vermitteln.

Wer ist der oder die erste Navigator?

Navigator, hier ist deine Fahne!

Wie lautet Station 1?

Wie weit ist der Fußweg zu Station 1?

Navigator – go!

 

 

Station 1 - Ehemaliger Luisenstädtischer Kanal | ehemaliger Mauerstreifen | heute Parkanlage Engeldamm / Bethaniendamm

Position: https://goo.gl/maps/tvSfF42JXcFd8F9T7

 

Wir befinden uns hier im ehemaligen Luisenstädtischen Kanal. Dieser wurde im 19. Jahrhundert angelegt, um den weiteren Ausbau der Stadt zu ermöglichen – denn damals wurden Baumaterialien, Kohle und andere Güter vor allem auf dem Wasser transportiert.

In den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde dieser Kanal im Rahmen einer  Arbeitsbeschaffungsmaßnahme wieder zugeschüttet, weil er für den Transport per Schiff keinerlei Bedeutung mehr hatte, und zu einer Parkanlage umgestaltet, die auch heute wieder hergestellt ist.

Genau in der Mitte dieses ehemaligen Kanals verläuft die Grenze der Ortsteile Mitte und Kreuzberg, und somit damals die Berliner Mauer. Die ganze Parkanlage, wie wir sie heute sehen, war zu einem großen Todesstreifen ausgebaut.

Mariannenplatz | Das Herz von Berlin

Das Foto dieses Todesstreifens mit der Kreuzberger Sankt Thomas Kirche im Hintergrund ist eines der bekanntesten Fotos der Berliner Mauer überhaupt.

1000 Berlin Berliner Mauer - Kreuzberg - am Bethaniendamm:  Ansichtskarten-Center Onlineshop

 

Direkt hier hinter dem Bethaniendamm liegt das Krankenhaus Bethanien aus dem 19. Jahrhundert, welches im Westberlin eines der ersten großen Hausbesetzungsprojekte junger Leute ohne Wohnungen war; hiervon erzählt der berühmte „Rauch Haus Song“ der Kreuzberger Band Ton Steine Scherben mit ihrem Sänger Rio Reiser, nach dem dieses Jahr auch ein nahegelegener Platz hier in Kreuzberg benannt wurde.

 

Station 2 - Baumhaus an der Mauer

Position: https://goo.gl/maps/1WABs1RWqC2hmfi49

Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Baumhaus_an_der_Mauer

Wir stehen nun an einer Stelle ehemals Ost-Berliner Gebiets, welches aber aus baulichen Gründen außerhalb der Berliner Mauer, also von West-Berlin zugänglich, lag.

Das brachliegende Stück Land veranlasste einen türkischstämmigen Kreuzberger in den 80er Jahren, hier eine kleine Gartenlaube anzulegen. Die Grenzpolizisten der DDR waren sehr verwundert, ließen ihn aber gewähren, auch aufgrund der politischen Botschaft, dass ganz offensichtlich in West-Berlin die Menschen sich selbst Häuser aus Sperrmüll bauen müssen. Die West-Berliner Behörden dagegen konnten gegen den Bau nichts unternehmen, weil er auf Ostberliner Gebiet lag, ein Umstand, den es in Kreuzberg auch an anderen Stellen gab – so lag teilweise die Straße vor manchen Westberlinern Häusern in Wirklichkeit auf DDR-Gebiet, so dass diese von Briefträgern und Polizeibeamten aus Westberlin gar nicht betreten werden durfte, und deshalb den Ruf hatten, ein Hort für gesuchte Kriminelle zu sein... Wir werden auf dem Rückweg an so einer Häuserzeile vorbeikommen. Heute ist dieses Baumhaus an der Mauer eine kleine Touristenattraktion, die Bestandsschutz hat.

 

Station 3 - Schillingbrücke

Position: https://goo.gl/maps/dgf25FpDFQNvJXUWA

Wir stehen jetzt auf der Schillingbrücke, die an dieser Stelle jedoch nicht etwa die Bezirke Friedrichshain und Kreuzberg verbindet (diese sind nur durch die Oberbaumbrücke verbunden), sondern die Bezirke Friedrichshain und Mitte. Kreuzberg beginnt erst wieder 50 Meter weiter.

Auf der Ostseite der Brücke sieht man den alten Verlauf des ehemaligen Luisenstädtischen Kanals, den wir am Ende des Spaziergangs nahezu vollständig abgelaufen haben werden, und der wie gesagt heute eine Parkanlage ist.

Wir sehen hier das Spreeufer, in Richtung Fernsehturm mit Blick auf den Bezirk Mitte, wo wir auch das Berliner Rote Rathaus erkennen können. In Richtung Osten schauen wir auf die schon mehrfach erwähnte Oberbaumbrücke, die wir später überqueren werden.

Zu Mauerzeiten war die Spree die Grenze zwischen Ost- und West-Berlin, weshalb beide Uferbereiche größtenteils brach lagen.

Seit der Wiedervereinigung liegt dieser Bereich, auf den wir blicken, mitten in der Stadt, und ist deshalb sehr begehrt als Immobilienstandort. Das Land Berlin hatte eine Bebauung mit Bürobauten vor allem für Medienfirmen („Mediaspree“) hier entlang der Spree geplant. Dagegen regte sich Widerstand der immer schon aufmüpfigen Friedrichshain-Kreuzberger Bevölkerung, die einen Bürgerbegehren initiierte mit dem Namen „Mediaspree versenken - Spreeufer für alle“, die u.a. das Ziel hatte, entlang der Spree 50 Meter breite Flächen für die Öffentlichkeit freizuhalten. Das Bürgerbegehren hatte Erfolg und muss heute, wo das noch möglich ist, bei der Bebauung berücksichtigt werden.

 

Station 4 - Young African Art Market YAAM

Position: https://goo.gl/maps/dgf25FpDFQNvJXUWA

Website: https://www.yaam.de/

Wir sehen hier eines der wenigen Relikte der Nachwende-Zeiten, was so nicht mehr lange Bestand haben wird, nämlich einfach ein altes, verlassenes Gewerbeareal, auf dem heute ein Club zum Musik hören, chillen und ausgehen liegt:

Das in Berlin legendäre YAAM, ein „Beachclub am Flussufer mit Basketball- und Volleyballplätzen, einer Bar plus Livekonzerten und Musik von DJs“ , aus dem unter anderem die bekannte Berliner Band SEEED hervorgegangen ist.

Das YAAM hat auch montags geöffnet (bis 24 Uhr) und ist für seine freundliche Türpolitik bekannt. Hier ließe sich also nachher noch ein Stück authentische Berliner Clubkultur in einer Sommernacht erleben, für die junge Leute aus der ganzen Welt in die Stadt kommen!

 

Station 5 - East Side Gallery

Position: https://goo.gl/maps/g4p7BRfioRXkXkhH8

Wir laufen jetzt für 2 km entlang des längsten erhaltenen Teils der Berliner Mauer. Diese wurde zur Wende - von der bis dahin scharf bewachten Ostseite! - von vielen internationalen Künstlern bemalt und gilt heute als die größte Open-Air-Galerie der Welt.

Lasst euch ruhig Zeit; wir treffen uns gleich wieder an der nächsten Station, der Oberbaumbrücke.

Mehr auf Google: https://www.google.com/search?client=firefox-b-d&q=east+side+gallery

Bilder auf Google: https://www.google.com/search?q=east+side+gallery&sxsrf=ALiCzsZBGwfAhnNbSRbhsqaxQyiG8rV2oQ:1660493909785&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ved=2ahUKEwjdyJPt3cb5AhV0i_0HHVExDEMQ_AUoAXoECAIQAw&biw=1920&bih=919&dpr=1

East Side Gallery - Kunstgalerie auf der Berliner Mauer

Berlin: East Side Gallery & Kalter Krieg Segway-Tour | GetYourGuide

East Side Gallery-Graffiti in Berlin Stockfotografie - Alamy

 

 

 

Station 6 - Oberbaumbrücke

Standort / Treffpunkt: https://goo.gl/maps/uCvKEvsMYgt7P5gy8

Wir befinden uns nun an Berlins schönster Spree-Brücke und der einzigen Brücke, die die beiden Ortsteile des Bezirks, Friedrichshain und Kreuzberg, verbindet - der Oberbaumbrücke.

Hier befand sich früher als historische Zollgrenze der Stadt Berlin ein Baum, der nachts den Schiffsverkehr verhinderte und somit nur Schiffe rein und raus ließ, die eine entsprechende Zollgebühr entrichteten; ganz im Westen der Stadt gibt es auch einen Unterbaum.

Zur Mauerzeit befand sich hier ein hier ein Fußgänger-Grenzübergang für Westberliner und Alliierte.

Neue Ausstellung: Der Tod lauerte an der Spree - Fotos von der  Oberbaumbrücke - Berlin - Tagesspiegel

 

 

Nach der Wende wurde die historische Brücke wieder hergestellt, mit Ausnahme des mittleren Teils, den man mit moderner Architektur ergänzt hat.

Dort findet sich auch ein eine Kunstinstallation, genannt „Stein Papier Schere“, die auf die Willkür bei den Grenzabfertigungen der DDR verweist. An allen ehemaligen Grenzübergangspunkten innerhalb Berlins finden sich solche Kunstwerke.

 

Station 7 - Schlesisches Tor

Position / Treffpunkt: Vor dem „Gemischtwarenladen mit Revolutionsbedarf“, https://goo.gl/maps/i2eYjcjmvqYPxxDt5

Wir befinden uns nun in einem der lebendigen Zentren des Bezirks Kreuzbergs, wo immer richtig was los ist. Noch in den 90er Jahren war es hier sehr viel ruhiger, eher wie ein normales Wohngebiet, und zu Mauerzeiten war dieser Ort der letzte Platz vor der tödlichsten Grenze der Welt, und hatte daher sicherlich noch keine so hohe Aufenthaltsqualität wie heute.

Wir laufen jetzt weiter bis zur nächsten Station am Eingang zum Görlitzer Park; dort möchte [Hagen] euch noch ein paar Worte mitgeben, lasst uns daher dort erst wieder alle treffen, bevor wir den Park betreten.

 

Station 8  - Görlitzer Park

Position / Treffpunkt: https://goo.gl/maps/SqfvwVR8B4PnQoRY9

Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%B6rlitzer_Park

Mehr bei Google: https://www.google.com/search?&q=g%C3%B6rlitzer+park

Wir sind jetzt hier am Görlitzer Park, einem ehemaligen Bahnhofsgelände, welches in den 80er Jahren mit viel Engagement der einheimischen Bevölkerung zu einem Park umgebaut wurde.

 

[Hagen]:

Weiß jemand eine Sache, die im Koalitionsvertrag der dieses Jahr gebildeten Bundesregierung steht, also eine Sache, die diese Bundesregierung während der Legislaturperiode verwirklichen möchte?

Mir fällt da als erstes ein die Legalisierung von Cannabis ...

Als ich in Dillenburg aufgewachsen bin in den 90er Jahren war Cannabisrauchen, auch bekannt als „Kiffen“, eigentlich kein großes Thema. Man kannte vielleicht jemanden, der das schon mal ausprobiert hatte, und der demnächst wieder nach Holland fährt, um sich ein bisschen Grass zu kaufen – aber in meiner Zeit als junger Erwachsener kannte ich kaum Leute, die kiffen, und man hätte auch nicht in Dillenburg auf dem Wilhelmsplatz eine Gruppe Jugendlicher getroffen, die dort Joints rauchen – und wenn, dann hätte sicherlich sehr schnell ein besorgter Bürger die Polizei gerufen, um dem ein Ende zu bereiten.

Das ist in Berlin anders! 20% aller erwachsenen Berliner Rauchen mindestens ein Mal im Jahr Cannabis, und außerdem ist Berlin das Ziel von jungen, vergnügungswilligen Leuten aus ganz Europa und aus der ganzen Welt, bei denen der Anteil der Kiffer sicherlich noch höher ist.

In Berlin wundert sich auch niemand, wenn er auf der Straße Marihuana-Dampf riecht; tatsächlich stellt die Staatsanwaltschaft, per offiziellem Erlass des Innensenats, alle Ermittlungsverfahren ein, bei denen es um weniger als 15 Gramm THC-haltige Produkte geht.

Nun ist der Kauf von Marihuana immer noch illegal was, was die Frage aufwirft woher bekommen denn dann die 20% der erwachsene Berliner und die zehntausenden junger Leute, die übers Wochenende zum Feiern in die Stadt kommen, ihr Marihuana?

Sie bekommen es von Leuten, die es verbotener Weise verkaufen. Es gibt vier bis fünf Orte in Berlin, wo der offene Verkauf mehr oder weniger geduldet wird. Den bekanntesten betreten wir jetzt, den Görlitzer Park, ein ehemaliges Bahngelände, was nach dem Mauerbau keine Funktion mehr hatte, und dadurch von der Bevölkerung zu einem öffentlichen Park als Naherholungsgebiet umgestaltet wurde.

Ich sagte ja „mehr oder weniger“ geduldet – wir hatten vor 10 Jahren einen Innensenator von der CDU, der überhaupt nicht ertragen konnte, dass in seiner Stadt überhaupt an einigen Punkten offen Marihuana verkauft wurde, und der schickte jeden Tag Hundertschaften seiner Polizei hier in den Park, um dies zu unterbinden.

Dies hatte jedoch überhaupt keinen Erfolg; wir leben nun mal in einem Rechtsstaat, man muss also den Drogendealern ihre Straftat auch nachweisen - und dies ist nahezu nicht möglich, weil sie nie etwas selbst am Körper tragen, und weil die Kunden natürlich auch keinen Verkäufer anschwärzen, denn damit würden sie sich ja selber belasten.

Das spricht für mich persönlich tatsächlich für die Legalisierung – wenn man es eh nicht verhindern kann, dann sollte man es wenigstens regulieren, und somit für Jugendschutz und für Stoffsicherheit sorgen.

Frage: Wer verkauft denn nun das illegale Marihuana? Die, die am wenigsten zu verlieren haben, die „ärmsten Schweine“, für die es keinen Unterschied mehr macht, ob sie etwas Kriminelles tun oder nicht, weil sie sowieso nichts zu verlieren haben.

Die ganz große Mehrheit von uns Berlinern hat daher nichts gegen die Leute, die ihr hier gleich stehen sehen werdet; die meisten sehen es wie ich: Es gibt nun mal einen Bedarf, und die, die den Bedarf illegal bedienen, sind nun wirklich nicht zu beneiden, sondern sie stehen ganz unten, und brauchen manchmal unsere Hilfe und Solidarität.

Wir Kreuzberger stören uns daher nicht an den zahlreichen Dealern, die ihr gleich sehen werdet – wir gehen zum Chillen oder zum Feiern oder zum Sportmachen in den Görli, und auch mit unseren kleinen Kindern – hier gibt es einen Kinderbauernhof und auch sehr schöne Spielplätze.

Dennoch weiß ich, dass das Bild für Leute von außerhalb erstmal gewöhnungsbedürftig ist, daher meine kleine Einleitung.

Macht es wie die Berliner: Lasst euch von den Dealern nicht stören - wenn ihr die in Ruhe lasst, dann lassen die euch auch in Ruhe.

Lasst euch gerne ein wenig Zeit, wir treffen uns bei der nächsten Station, an der Kreuzberger Feuerwache.

 

Station 9 - Oranienstraße

Treffpunkt: Vor der Feuerwache, https://goo.gl/maps/b7R245DvMokraVQj6

Wir laufen jetzt von der Wiener Straße in die wichtigste Ausgeh- und Einkaufsstraße in Kreuzberg 36 die Oranienstraße – da müssen wir als Dillenburger ja eigentlich ein Foto vom Straßenschild machen. 😊

Tatsächlich geht die Oranienstraße, wie auch die Oranienstadt Dillenburg , auf das Fürstentum Oranien, später Haus Nassau-Oranien, zurück.

Im 17. Jahrhundert heiratete der brandenburgische Kurfürst Friedrich Wilhelm seine Frau, Louise Henriette von Oranien aus Den Haag, und erbaute für sie in Bötzow ein Schloss im holländischen Stil, das den Namen Oranienburg (heute ein Brandenburger Ort im Berliner „Speckgürtel“) erhielt.

Die Straße ist wie, in Berlin üblich, noch eine ganz normale Autostraße mit sehr wenig Platz auf den Bürgersteigen; verteilt euch daher bitte ein wenig, und lasst euch Zeit - wir treffen uns wieder an der nächsten Station am Oranienplatz.

Wenn ihr in drei oder vier Jahren nach Berlin zurückkommt, wird sich diese Straße hoffentlich stark verändert haben, denn hier laufen inzwischen verschiedene Planungen, endlich den Autoverkehr viel stärker auszuschließen und zu einer Straße umzubauen, die zum Flanieren einlädt. Mehr dazu bei Google: https://www.google.com/search?&q=oranienstrasse+planung 

 

Station 10 - Kottbusser Tor

Position / Treffpunkt: vor dem Istanbul-Supermarkt, https://goo.gl/maps/8pj2Lj7Wye9rAPDh6  

Wir stehen nun am berühmten und berüchtigten Kottbusser Tor (liebevoll „Kotti“ genannt), dem Zentrum des Ortsteils Kreuzberg 36, in den 80er Jahren Zentrum des legendären Klein-Istanbul.

Historisch befand sich hier eines der Stadttore, eben das Tor in Richtung Cottbus; zu Mauerzeiten wollte man hier, obwohl die Altbauten in dieser Gegend im Krieg gar nicht zerstört worden waren, ein modernes Stadtzentrum haben, wie man es ja auch aus Gießen und Frankfurt kennt. Das Ergebnis sehen wir vor uns: das sogenannte Zentrum Kreuzberg, welches das historische Areal am Kottbusser Tor heute halbkreisförmig umrahmt.

Noch in den 90er Jahren machte man um diesen Neubau-Block eigentlich einen großen Bogen auf den Weg zu den angesagten Läden; heute ist Kreuzberg so populär, dass sich auch hier, in dieser hässlichen Neubauwüste, zahlreiche Bars, Clubs, Ateliers und gastronomische Angebote finden.

Das Kottbusser Tor ist berüchtigt für sein kleinkriminelles Milieu und die offene Drogenszene, die sich hier an einem von nur wenigen Orten Berlins zeigt.

Wir gehen jetzt einmal durch den Neubau-Block und treffen uns auf der anderen Seite.

 

Station 11 – Dresdener Straße

Treffpunkt: INA.KINDERGARTEN, https://goo.gl/maps/QKvWrQvtx9pD4r7f8

Die Dresdener Straße führte ursprünglich vom Berliner Schloss in mehr oder weniger direkter Linie bis nach Dresden, ist aber heute durch den Mauerbau und die Stadtentwicklung der Nachkriegszeit an vielen Stellen unterbrochen und kaum noch als durchgehende Straße zu erkennen.

 

 

[Hagen]:

Wir hier lebenden Kreuzberger nehmen auch den Kotti mit einer gewissen Gelassenheit; ich habe zum Beispiel alle meine drei Kinder hier in dieser, übrigens sehr guten!, Kita gehabt und jeden Tag mit dem Fahrrad gebracht und wieder abgeholt. Das ist allerdings schon wieder einige Jahre her, damals bemühte man sich noch mehr um ein schöneres Erscheinungsbild nach außen; heute versucht man eher, sich mit Zäunen gegen das Umfeld zu schützen, was das ganze ja eigentlich noch martialischer und noch hässlicher wirken lässt. Es ist aber wie gesagt eine wirklich pädagogisch und menschlich sehr gute, integrative Kita , die außerdem sich außerdem in einem wirklich ansprechenden Gebäude befindet – nämlich der ehemaligen Ruine des für den Neubaublock geplanten Parkhauses, mit Glasdach und begehbaren Dachgarten; die die auf und Abfahrten für die Autos sind immer noch Teil des Treppenhauses.

Unsere nächste Station ist der Oranienplatz, und dann sind wir auch schon am Ende unseres Spaziergangs!

 

 

Station 12 - Oranienplatz

Position / Treffpunkt: am Drachenbrunnen, https://goo.gl/maps/KYp8NCZ9G7a5FgCu9  

Ein wenig Geschichte aus Wikipedia:

Der Platz wurde 1841–1852 nach Entwürfen von Peter Joseph Lenné angelegt und durch den Bau des Luisenstädtischen Kanals zweigeteilt.

Ein Bild, das Text, Gebäude, alt enthält.

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1926  beschloss der Magistrat, das stehende und stinkende Gewässer mit dem Erdaushub der U-Bahn-Baustellen zu verfüllen. Zwischen den Ufermauern entstand der Kanalpark.

Die West-Berliner Autobahnplanungen der 1960er Jahre sahen vor, auf dem Oranienplatz ein Autobahnkreuz zu errichten.

Berlinische Galerie eröffnet mit Ausstellung über 60er-Jahre-Architektur -  Kreuzberg

 

Station 13  - Mauerstreifen am Leuschnerdamm

Position: https://goo.gl/maps/Gse9bRpyBBdvzmss6

Der Leuschnerdamm zu Mauerzeiten:

Leuschner damm, Berlin 1980's | Berliner mauer, Berlin geschichte, Berlin

Ein Bild, das weiß, alt enthält.

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Station 14 - Engelbecken

Position: https://goo.gl/maps/uwwGiix7dZP5nGwb7

https://www.stadtentwicklung.berlin.de/staedtebau/foerderprogramme/lebendige_zentren/de/gebiete/mit/luisenstadt/engelbecken.shtml

Das Engelbecken zu Mauerzeiten: Ein Bild, das draußen, Himmel enthält.

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